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Hermann Gabriel Kahn
Von Stadtwiki
Hermann Gabriel Kahn (* 24. Februar 1883 in Sindolsheim; † 27. April 1951 in Israel) war Gymnasiallehrer in Karlsruhe und Pforzheim sowie Opfer des Nationalsozialismus.
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Leben und Wirken
Hermann Gabriel Kahn und wohnte in Karlsruhe. 1908 machte er seine Prüfung als Handelslehrer, 1909 begann er seinen Dienst als Lehramtspraktikant. Er wurde 1914 verbeamtet.
Im Ersten Weltkrieg (1914–1918) war er drei Jahre Soldat.
Ab 1920 arbeitete er wieder als Lehrer in Karlsruhe. Es ist der Personalakte beim Generallandesarchiv Karlsruhe nicht zu entnehmen, wann er an die Friedrich-Oberrealschule in Pforzheim kam.
Diskriminierung
Am 4. Oktober 1935 wurde er vom Dienst an der Friedrich-Oberrealschule "beurlaubt", am 1. Januar 1936 wurde er auf Grund des § 4 der 1. Verordnung des Reichsbürgergesetztes als Jude zwangsweise in den Ruhestand versetzt.
Von 1936 bis 1938 gibt er Zeichenunterricht an der "jüdischen Schulabteilung", so bezeichneten die Nazis das Schulgetto auch in Karlsruhe. Nach dem Pogrom am 10. November 1938 war er vier Wochen im Konzentrationslager Dachau eingesperrt.
Flucht
Am 26. Dezember 1938 stellt er einen Ausreiseantrag, im April 1939 emigrierte er in die Schweiz. Im September 1945 wanderte er nach Palästina aus.
Wann und auf welchem Weg seine Frau Marta und die Kinder Hannah und Hans Peter nach Palästina gelangten, ist noch nicht erforscht. Hermann Gabriel Kahn starb am 27. April 1951 in Israel.
Erinnerung
Im Rahmen der Aktion „Stolpersteine“ wurde für Hermann Gabriel Kahn am 27. Januar 2011 ein Stein vor seiner früheren Schule, dem heutigen Hebel-Gymnasium, in den Boden eingelassen.
Quellen
- Gerhard Brändle mit Sarah Hary: „... als ob wir Feinde wären“: jüdische Kinder und Jugendliche in Pforzheim 1933 bis 1945: vom Schul-Getto am Osterfeld zur Deportation ins Lager Gurs (= Pforzheimer Hefte Nr. 10); herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Pforzheim, Pforzheim 2000 ISBN 3-933924-01-4
- Generallandesarchiv Karlsruhe 330/582