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Bach (Wüstung)

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Die Ortswüstung Bach (auch Bächingen) ist eine abgegangene Siedlung bei Dürrn.

In einem ab 1156 entstandenen Textteil über die Kirchen des Kloster Hirsaus wird zwischen Pforzheim und Stuttgart-Feuerbach der Ort Bach aufgezählt. Weitere Erwähnungen im Hirsauer Codex, die sich möglicherweise auf die abgegangene Ortschaft bei Dürrn beziehen, wären:

Der Chronist Christoph Florian vermutet, dass Bach über eine Schenkung der Familie Zeisolf-Wolfram in den Besitz des Klosters Hirsau gekommen ist.[1]

Zwischen 1467-78 wird im speyerischen Dekanat Pforzheim ein Ort "Bache" mit eingegangener Kirche genannt.

Im Jahr 1497 überließ der Markgraf Christoph von Baden den Kirchensatz zu Gölshausen bei Bretten dem Kloster Hirsau und nahm dafür die St. Nikolauskapelle "zu Bache in Dürrner Mark" (HStA Stgt A 491, B. 47). 1517 wurden Güter der Pforzheimer Klausnerinnen von einem "Schultheiß" zu Bach bewirtschaftet, welcher jedoch ein Bürger Pforzheims oder Göbrichens war (410/429 Spitalzinsbuch Pforzheim). 1564/1565 werden im Lagerbuch des Pforzheimer Frauenklosters "Hub- und Feldgüter zu Bache" mit einer Größe von etwa 136 Morgen genannt. Diese waren an Dürrner Bauern verliehen und lagen auf den "Becherhöhin, beim Schwelbronner Weg, in der Kreßbach und ob St. Niclausen".[2]

Die heutige Flur "Obere Becherhöhe" liegen an der Gemarkungsgrenze zu Göbrichen westlich der B294. Östlich der Straße liegt die Flur "In der unteren Becherhöhe" und gehört zum Areal des Golfclubs Pforzheim. Diese Namen beziehen sich auf die Wüstung und wurde erstmals 1486 als "Becher Hew" erwähnt und im Jahre 1574 noch zwischen oberen, mittleren und unteren Bächer Höhin differenziert.[3]

Der Ort lag vermutlich in der Nähe des heutigen Karlshäuser Hofs (Areal Golfclub). Die exakte Lage der Siedlung ist aufgrund der Fluränderung zum Aufbau des Karlshäuser Hofs nicht mehr rekonstruierbar. Der Lokalhistoriker Heinrich Tölke (1995) vermutet sie im Bereich "Zainehag"-"Loch-Quelle".[4]

Der Heimatforscher Karl Ehmann hält es für möglich, dass Bach einst ein Hirsauer Gutshof mit einer Wallfahrtskapelle gewesen war.[5]

1731 berichtet der Renovator des Schloßguts Carlshausen auf einer Wiese zwischen der Fortsetzung des Schellbacher Tals und dem Tal Kerzenbaum/Obern Wiesen habe einst eine Hofstatt gestanden. [6] Möglicherweise besteht hier ein Zusammenhang mit Bach.

Christoph Florian sieht den Abgang der Ortschaft ab Mitte des 14. Jahrhunderts als eine Wirtschafts- und Sozialkrise entstanden ist. Die Bewohner wären letztlich nach Dürrn abgewandert.

Einzelnachweise

  1. Christoph Florian (2017): Dürrn im Mittaelalter. in: Dürrn - Die wechselvolle Geschichte eines Dorfes zwischen Kraichgau und Stromberg, S.45f
  2. Karl Ehmann (1980): Abgegangene Siedlungen im Raum Pforzheim. in: Pforzheimer Geschichtsblätter Folge V, S.171
  3. Heinrich Tölke (1995): Göbrichen/Neulingen, S. 399f.
  4. ebd.
  5. Ehmann (1980): S.171
  6. Tölke (1995): S.305
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